Elektromobilität
Schutzkonzepte für E-Mobility-Ladeinfrastruktur
Elektromobilität bahnt sich immer mehr ihren Weg in die Mitte unserer Gesellschaft. Die Verbindung der Ladeinfrastruktur mit den Energienetzen ist ein wichtiger Faktor für das Gelingen der Energiewende – ihr Ausbau und ihre Weiterentwicklung echte Zukunftsthemen. Damit einhergehend gewinnt auch ihr Schutz massiv an Bedeutung: In Zeiten zunehmender Extremwetter-Ereignisse ist besonders der Schutz vor Blitz- und Überspannungsschäden für die Versorgungssicherheit im E-Mobility-Sektor relevant. Erfahren Sie hier, welche Gefahren von Blitzeinschlägen ausgehen und wie wir Planer und Betreiber von E-Fahrzeugflotten, Ladestationen sowie Privathaushalte mit passgenauen, normenkonformen Schutzkonzepten zukunftssicher ausrüsten.



Versorgungssicherheit ist kein Zufall
Ladeeinrichtungen werden vorrangig im Freien aufgestellt, daher sind sie maßgeblich durch die Auswirkungen von Blitzentladungen gefährdet. Es muss gar nicht unbedingt ein direkter Blitztreffer sein: Auch Einschläge in der näheren und weiteren Umgebung können zu Bränden und Überspannungen an Ladesäulen und -infrastruktur führen. Ebenso können Schalthandlungen in Transformatorstationen oder das Schalten von elektrischer Energie an einer Ladesäule sogenannte Schaltüberspannungen erzeugen. Hier reicht oftmals schon eine geringe Energiemenge aus, um Schäden zu verursachen. Ein gut geplantes, ganzheitliches Schutzsystem vermeidet derartige Effekte und die damit verbundenen Zusatzkosten.
Beim Ladevorgang gut geschützt
Netzbedingte Spannungsspitzen, die etwa durch Schalthandlungen oder Erd- und Kurzschlüsse auftreten können, haben defekte elektronische Bauteile und eine nicht funktionsfähige Ladesäule zur Folge. Sollten diese Überspannungen während eines Ladevorgangs auftreten, ist sogar ein Schaden am Fahrzeug selbst möglich. Unsere Blitz- und Überspannungsschutz-Konzepte sichern nicht nur die Ladestation, sondern auch das daran angeschlossene E-Auto.
Wenden Sie sich an unsere Experten. Vom Schutzkonzept für die private Wallbox über AC-/DC-Ladestationen und High Power Charging-Parks bis hin zu Busladestationen: Wir prüfen bestehende Anlagen und entwickeln individuelle Lösungen für Neubauten – damit Sie Ausgaben für Reparaturen vermeiden und einem sicheren, störungsfreien Betrieb Ihrer Ladeeinrichtung nichts im Weg steht.
DEHN Anwendungen
Wallboxen
Passende Lösungen für normgerechte Planung, effiziente Realisierung und Prüfung sowie sicheren und zuverlässigen Betrieb für die Wallbox im Wohngebäude und halböffentlichen Bereich.
AC-/DC-Ladestationen
Umfassender Schutz vor Blitz und Überspannung und sichere Mobilität für Ladestationen im privaten, halböffentlichen und öffentlichen Bereich.
High Power Charging
Normgerechte Schutzlösungen für den dauerhaft sicheren Betrieb von Schnellladestationen bzw. der Ladeparkinfrastruktur mit Transformatorstation, Leistungselektronik, Batteriespeicher und DC-gespeisten Ladestationen > 150 kW.
Bus- und LKW-Ladestationen
Schutzlösungen für elektrifizierte Busdepots und Streckenladestationen, um die Sicherheit von Personen, Fahrzeugen und Anlagen zu gewährleisten. Für einen reibungslosen Betrieb und maximale Kundenzufriedenheit.
Arbeitsschutz
Zertifizierte Sicherheitsprodukte und Schutzausrüstung für das Arbeiten an Hochvoltsystemen, Ladestationen und E-Fahrzeugen.
Die klären wir gerne persönlich.
FAQs
Grundsätzlich muss der neu errichtete Ladestromkreis nach Stand der Technik und Normung installiert werden. Hierbei dienen als Basis die DIN VDE 0100-443 und DIN VDE 0100-534. Auf Basis dessen sind Überspannungsschutzmaßnahmen im Ladestromkreis zum Schutz der Ladeeinrichtung und dem Elektrofahrzeug zu verwenden. Die Schutzmaßnahmen können dabei in davor gelagerten Verteilungen oder direkt in der Wallbox installiert werden, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Nein, standardmäßig ist oftmals kein Überspannungsschutz nach IEC 61643-11 verbaut. Dies ist herstellerabhängig und daher konkret zu hinterfragen. Wichtig ist dabei, dass die Überspannungskategorie (Bemessungs-Stoßspannungsfestigkeit) den Einsatz von Blitzstrom- und Überspannungsableitern nach IEC 61643-11 nicht ersetzt.
Entscheidend ist der Installationsort des Ladepunkts bzw. der Systembestandteile der Ladeinfrastruktur. Wenn die Zuleitungen in Blitzschutzzone 0-A installiert werden, bzw. Trennungsabstände zu äußeren Blitzschutzsystemen nicht eingehalten werden, sind Blitzstromableiter Typ 1 zu verwenden. Wenn der Ladepunkt und deren Zuleitungen in Blitzschutzzone 0-B installiert werden, sind zum Schutz Überspannungsableiter Typ 2 ausreichend.
Um einen wirksamen Schutz zu erreichen, ist es erforderlich, alle eingeführten kupferbasierenden Leitungen mit geeigneten Blitzstrom- und Überspannungsableitern zu schützen. Dies gilt auch für Daten- und Kommunikationsleitungen.
Gemäß DIN VDE 0100-443 stellen Überspannungsableiter Typ 2 wie der DEHNguard oder DEHNcord 3P die Grundanforderung zum Schutz von Wallboxen dar.
Grundsätzlich sind DIN VDE 0100-443, DIN VDE 0100-534 und DIN VDE 0100-722 zu berücksichtigen. Handelt es sich um Ladestationen mit direktem Anschluss an das Niederspannungsnetz, ist zusätzlich in Deutschland die VDE-AR-N 4100 zu berücksichtigen. Mehr dazu erfahren Sie hier
Dies ist abhängig von der Schutzart des Gehäuses der Ladesäule. Sind Blitzstromableiter Typ 1 verbaut, ist ein zusätzlicher separater Potentialausgleichsanschluss an die örtliche Erdung vorzunehmen. In der Praxis erfolgt die örtliche Erdung von Ladestationen auf Basis der DIN 18014 oder durch lokale Tiefenerder.
Gemäß DIN VDE 0100-443 stellen Überspannungsableiter Typ 2 wie DEHNguard oder DEHNcord 3P die Grundanforderung dar. Werden Ladesäulen in exponierten Bereichen wie auf freien Parkplatzflächen installiert, ist der Einsatz von Kombi-Ableiter Typ 1 + Typ 2, wie der DEHNvap EMOB zu prüfen.
Auf Basis einer individuellen Risikoanalyse ist zu bewerten, ob eine Gefährdung hinsichtlich Schritt- und Berührungsspannung im Aufenthaltsbereich von Personen entstehen kann. Ist dies der Fall, ist beispielsweise eine entsprechende Potentialsteuerung mittels blitzstromgeprüften Gittermatten vorzunehmen.
Dies ist u.a. abhängig von den örtlichen Gegebenheiten sowie der Größe des Ladeparks. Auf Basis einer Risikoanalyse nach DIN VDE 0185-305 - 2 kann dies individuell bewertet werden.