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Was ist ein Blitz und wie entsteht er?

Der Blitz - das Wort stammt von dem indogermanischen bhlei =leuchten - ist eine faszinierende, jedoch auch beängstigende Erscheinung, mit der sich die Menschheit von Anfang an beschäftigte.
Bei den alten Griechen, Römern und Germanen wurde er der Laune von Zeus, Jupiter und Donar zugeschrieben. Erst 1752 bewies der amerikanische Staatsmann und Erfinder Benjamin Franklin, dass der Blitz eine elektrische Entladung ist.
Während eines Gewitters ließ er einen Drachen an einer Schnur aufsteigen, die nach Aufnahme von Feuchtigkeit elektrisch leitend wurde. Traf ein Blitz den Drachen, sprangen am unteren Ende der Schnur Funken über - ein recht gefährliches Experiment, wie wir heute wissen.
Das Prinzip des Drachenexperimentes wird noch heute bei Untersuchungen über den Blitzstrom und seine Wirkungen angewandt, wenn auch anstelle von Drachen kleine Raketen zum Einsatz kommen.
In St. Privat d'Ailler in Frankreich und im deutschen Steingaden schießt man dünne Metallfäden mit diesen Raketen in "reife" Gewitterwolken. Die auf diese Weise künstlich ausgelösten Blitze werden durch die Metallfäden, die dabei verdampfen, zur Meßstation auf der Erde geleitet (Blitztriggerung).
Der Blitz ist also eine kleine elektrische Entladung - und zwar zwischen einer elektrisch geladenen Wolke und der Erde (Erdblitz), zwischen zwei und mehr Wolken oder zwischen mehreren Teilen innerhalb einer einzelnen Wolke (Wolkenblitze). Nur ein geringer Teil der Blitzentladungen findet zwischen Wolken und der Erde statt.
Blitze haben ihren Ursprung in Gewitterzellen.
Über das Entstehen von Blitzen gibt es viele Theorien. Man weiß bis heute nicht genau, welche die tatsächlichen Prozesse am genauesten beschreibt.
Generell gilt jedoch, das Blitze ihren Ursprung in Gewitterzellen haben, die mehrere Kilometer Durchmesser erreichen können. Jede Zelle ist höchstens 30 Minuten aktiv und erzeugt während dieser Zeit im Mittel zwei bis drei Blitze je Minute.
Die Gewitterzelle erstreckt sich oft bis über zehn Kilometer Höhe, während die sichtbare Wolkenuntergrenze meist bei ein bis zwei Kilometer liegt.
Im Zentrum der Gewitterzelle herrscht starker Aufwind, der für die Trennung in positive und negative Ladungen, die letztlich Blitze verursachen, verantwortlich ist.
Die positiven Ladungen befinden sich vorherrschend auf Eiskristallen im oberen Teil der Zelle, die negativen Ladungen vorherrschend unteren Teil auf Regentröpfchen. Auf der Erde und im bodennahen Bereich sammeln sich wiederum positive Ladungen, die vornehmlich von Sprühentladungen an Pflanzenspitzen stammen.
Neben Gewitterzellen von Wärmegewittern gibt es auch solche von Frontgewittern, verursacht durch großräumige Luftverschiebungen mit Geschwindigkeiten von mehr als 50 Kilometer pro Stunde, die über weite Gebiete hinwegziehen können.

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